Zwischen Hamburg-Krimis & Gesetzestexten

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Ladengeschäft – mehr als nur Einzelhandel

Wenn man an Buchhandlungen denkt, fällt einem meistens ein prägendes Bild ein: Regale voller Romane, Türme von Bestsellern, dunkle Ecken mit Krimis, ein bisschen Schnick-Schnack an der Kasse, ein bisschen Staub in der Luft – und in der Mitte der Bücher steht der Buchhändler/die Buchhändlerin. Ein/e Einzelhändler/in, umgeben von seiner Ware, die Tag für Tag von A nach B geschoben und über die Kasse gereicht wird. Doch dieses Bild schmeckt nach Vorurteilen und Fehleinschätzungen, wenn man sich Buchhandlungen und unsere Ladengeschäfte des Unternehmens mal genauer anschaut.

In unserer Unternehmensgruppe gibt es da diverse Umsetzungen: vom Showroom, in dem die wichtigsten Titel präsentiert werden, übers gemischte Sortiment mit Fachbüchern und Belletristik, bis hin zum reinen Fachbuchsortiment. Die Mischung macht’s – so wie bei uns in Hamburg.

Von A wie Alltagshelfer bis Z wie Zivilprozess

Wir haben ein gemischtes Sortiment, räumlich durch unsere beiden Geschosse geteilt. Oben im Galeriegeschoss finden sich die Juristen, Studenten und Steuerberater zurecht, während das gemischte Sortiment im Erdgeschoss Kunden aller Art anzieht.

Unser allgemeines Sortiment besteht aus Romanen, Krimis, Sachbüchern verschiedener Thematiken, Lyrik, Bestsellern, Kinderbüchern, Hamburg-relevanten Titeln und vielen weiteren spannenden Themen. Die Auswahl klingt riesig und ist auch schier endlos – da kann man schon mal einiges an Gehalt am Monat abdrücken, wenn man täglich von diesen Büchern umgeben ist. Dadurch, dass unser Schwerpunkt allerdings woanders liegt, sind die Bücher, die man dort findet eher eine besondere handverlesene Auswahl, die unsere Kolleginnen fachkundig zusammenstellen. Vor allem in Abteilungen wie Hamburg oder Kinderbuch kennen die Mitarbeiterinnen so gut wie jeden Titel, da sie sich genauestens damit auseinandersetzen, welche Bücher relevant, interessant und schön genug sind, um es ins schöngeistige Erdgeschoss zu schaffen.

Begibt man sich in Hamburg die Treppe ins Galeriegeschoss hinauf, so findet man (beinahe) alles, was das Juristenherz begehrt: Gesetzestexte, Kommentare und Handbücher tummeln sich neben Lehrbüchern und Ratgebern, „BibBags“ für die Unibibliothek und Loseblattwerke werden von juristischen Badeenten umschwärmt.

Kunden – jeder eine kleine Überraschung

Was dieser Aufbau und die thematische Teilung für uns bedeutet? Ein weit gefächertes Spektrum von Kunden! Denn während man sich in der Fachbuchabteilung vorstellt, dass die Kunden schon wissen, was sie wollen und mit klaren Anliegen kommen, tippt man im allgemeinen Sortiment eher auf beratungsfreudige Kunden, die sogar stundenlang in den Büchern schmökern. Doch da haben wir sie mal wieder: meine geliebten Klischees (oder einfach zu viel Optimismus). Denn jeder Kunde und jede Kundin, der unsere schwere Ladentür öffnet und in unsere klimatisierte Buchhandlung tritt, ist eine Überraschung für sich.

Vor allem im Fachbuch wird Beratung gewünscht: „Welches Lehrbuch passt zu mir?“ „Gibt es ein Formularbuch für arbeitsrechtliche Sonderfälle?“ „Wo finde ich Ihre Toilette?“ „Do you have travel guides up here?“ „Ich brauch ‚nen Schönfelder!“. So verschieden die Menschen sind, so verschieden sind auch Ihre Bedürfnisse. Wo Kunden sind, da ist auch Leben, Arbeit und Aktivität. Und zwischen Hamburg-Krimis und Schönfeldern wird es eins nie: Langweilig.

~ Michelle ~

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