Titel: Lieber wütend als Traurig – Die Lebensgeschichte der Ulrike Marie Meinhof
Autor: Alois Prinz
Preis:16,00 €
Erscheinungsdatum: 13. August 2012
Seitenanzahl: 341 S.
Verlag: Gulliver
Klappentext
Mit Anfang dreißig hatte Ulrike Meinhof erreicht, wovon andere träumten. Doch 1970 ließ sie dieses Leben hinter sich, um in den Untergrund zu gehen. Von nun an galt sie als “Stimme der RAF” – und als “Staatsfeind Nr. 1”. Ein radikaler Schnitt, der bis heute schwer nachvollziehbar scheint. Alois Prinz folgt ihren Lebensspuren, von der Kindheit im Dritten Reich bis zu ihrem Tod in Stammheim. Er lässt dabei Zeitzeugen sprechen und präsentiert schwer zugängliches und bisher unveröffentlichtes Material. Mit gebotener Distanz erzählt er ein Leben, in dem sich die Nachkriegsgeschichte der Bundesrepublik spiegelt und das zugleich fundamentale Fragen politischer Ethik aufwirft. Ein Urteil über den Menschen Ulrike Meinhof überlässt er dabei dem Leser.
Rezension
Dieses Buch hat mich wirklich tief beeindruckt. Alois Prinz bricht komplexe politische Themen mit einer Leichtigkeit auf die wichtigsten Punkte herunter, dass wirklich jeder sich Gedanken darüber machen kann.
Vor einiger Zeit hatte ich mich bereits mit der RAF und ihren Taten beschäftigt. Allerdings hatte ich mir nie Gedanken darüber gemacht, wie jemand darauf kommen kann, dass Gewalt die einzige Lösung für das Durchsetzen politischer Ziele sein kann.
Die Mitgliedschaft Ulrike Meinhofs in der RAF ist eine Besonderheit. Sie ist älter als die meisten Mitglieder, hat zu Beginn ihrer Sympathie mit der radikalen linken Bewegung einen sehr guten Job bei einer Zeitschrift mit politisch linker Ausrichtung und genießt in den besten Kreisen hohes Ansehen. Eigentlich alles Gründe, die dafürsprechen, sein Leben einfach weiterzuleben. Aber Ulrike Meinhof möchte etwas an der politischen Situation verändern-Sie ist gegen den Vietnamkrieg, gegen atomare Aufrüstung und gegen die Annäherung der BRD an den Westen. Wie das Buch beschreibt, geht es vielen Zeitgenossen so, nur schließen sich nicht alle der radikalen und gewaltbereiten RAF an.
Da Alois Prinz Ulrike Meinhofs gesamte Lebensgeschichte erzählt kann man ihre Beweggründe etwas besser nachvollziehen. Außerdem setzt er die damalige Zeit mit politischen Ideen und philosophischen Ansichten in Verbindung- so kann man sich objektiv eine Meinung über Ulrike Meinhofs Leben und Wirken in der RAF machen. Dieses Buch sollte jeder lesen, den die politischen Zustände in der BRD von 1945 bis in die 70er Jahre interessieren und jeder, der sich philosophisch mit den Beweggründen des politischen Terrorismus auseinandersetzen möchte.
~ Sara aus Stuttgart ~